Fachkräftemangel | Definition & FAQ | Freelancer Wiki

Was ist der Fachkräftemangel?

4. März 2020 / 3 Min /

Der Fachkräftemangel ist aktuell eines der am häufigsten diskutierten Wörter im Zusammenhang mit dem Arbeitsmarkt. Er beschreibt branchenunabhängig einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, was unter Umständen eine direkte Auswirkung auf die Wirtschaft haben kann.

Definition

Ein Fachkräftemangel beschreibt eine Situation, in der Unternehmen keine Arbeitskräfte mit bestimmten, gefragten Fähigkeiten finden um ihre freien Arbeitsstellen zu besetzen. Fachkräfte sind definiert als Akademiker oder Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Sind diese Fachkräfte in bestimmten Branchen nicht verfügbar, da es an der Zahl der ausreichend gut ausgebildeten Kandidaten mangelt, spricht man von einem Fachkräftemangel. Typischerweise äußert sich ein Fachkräftemangel über einen limitierten Zeitraum.

Zu wenige IT-Fachkräfte treffen auf eine grosse Nachfrage an IT-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt - das ist der Fachkräftemangel.

Der Arbeitskräftemangel beschreibt indes eine andere Situation, in der ganz grundsätzlich Arbeitskräfte fehlen. Hier schreiben die Unternehmen über einen langen Zeitraum deutlich mehr Stellen aus, als besetzt werden können.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Anders als beim Arbeitskräftemangel spielen beim Fachkräftemangel Anforderungen an die Qualifikation eine große Rolle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einem Mangel entgegenzuwirken. Kurzfristig sind Outsourcing, also die Vergabe der Arbeit an einen Freelancer oder eine Organisation ausserhalb des eigenen Unternehmens, oder der Import von Fachkräften, mögliche Wege, um das Problem zu lösen.

Langfristig gilt es, die Strukturen zu schaffen, um den Mangel am Arbeitsmarkt zu beseitigen. Beispielsweise durch ein ausreichendes Studien- oder Ausbildungsangebot um die nachgefragten Berufe zu erlernen. Der Engpass an passenden Ausbildungsmöglichkeiten oder Studiengängen kann sich aber auch daraus ergeben, dass neue Branchen entstehen, deren Bedürfnisse nicht ausreichend über die bisherigen Bildungsstrukturen befriedigt werden können.

Die Fluktuation am Arbeitsmarkt zu vermeiden, ist nahezu unmöglich. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, demografische Entwicklungen, das Ansehen eines Berufs oder einer Fachrichtung, die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen, gesellschaftliche Trends oder auch Zuwanderung. Sie alle sorgen für Mangel oder für Überschuss.

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Problem der Arbeitsmarktschwankungen einzudämmen. Prognosen für die Wirtschaft geben eine Vorschau auf mögliche künftige Fachkräftemängel. Derartige Einschätzungen treffen unter anderem das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und das Bundesinstitut für berufliche Bildung. Abgeleitet davon können auch Unternehmen selbst monitoren, welche Berufe Sie über kurz- oder längerfristige Phasen voraussichtlich suchen bzw. welche Stellen sie besetzen wollen. Selbstverständlich sind solche Prognosen nicht hundertprozentig genau, sondern vielmehr Annäherungsversuche an künftige Realzustände, geben aber eine Idee der zu planenden Massnahmen.

Fachkräftemangel in Deutschland

Zur Zeit wird vor allem in den Medien häuftig vom Fachkräftemangel in Deutschland gesprochen. Hierbei handelt es sich jedoch gemäß Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nicht um einen flächendeckenden Mangel, sondern betrifft vorallem die Gesundheitsbranche und den MINT Bereich. Ausserdem fehlen in Süddeutschland und in den neuen Bundesländern merklich IT-Fachkräfte. Diese Situation wird sich nach aktuellen Schätzungen eher noch zuspitzen, da die Zahl der Erwerbstätigen in Zukunft, aufgrund der Alterung in der Bevölkerung, abnehmen wird.

Der Verein Deutscher Ingenieure, aber auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, veröffentlichen regelmäßig den sogenannten Ingenieurmonitor, der die Bewegungen auf dem Markt erfassen soll und einen Überblick über etwaige Knappheiten schafft.

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist nicht flächendeckend, was dazu führt, dass in einigen Branchen immer wieder diskutiert wird, ob er überhaupt existiert. Gerade im Bereich des Ingenieurwesens gibt es immer wieder konträre Meldungen und Meinungen in der Presse, von Forschern und von Branchenvertretern.

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