Daten zum Einfluss des EU AI Acts auf Freelancing 2025

Daten zum Einfluss des EU AI Acts auf Freelancing 2025

9. Oktober 2025 / 6 Min /

Umfrage unter Freelancern, wie gut sie sich über den AI Act informiert fühlen, inwiefern dieser ihre Tätigkeiten beeinflussen wird und wo berufliche Veränderungen zu erwarten sind. Außerdem zeigen unsere Daten Chancen und Risiken des AI Acts im Bezug auf Freelancing.

Eckdaten der Erhebung

  • Zeitraum der Erhebung: April 2025
  • Teilnehmer: Insgesamt 1.024 Teilnehmende. Aufgrund von Pflichtfragen und Sprunglogik konnten Fragen übersprungen werden.
  • Region: D-A-CH Raum
  • Quelle: freelancermap
  • Methodik: Umfrage unter den auf freelancermap.de registrierten Freelancern.

Die Fakten im Überblick

  • Selbsteinschätzung zum AI Act: Ganze 61 Prozent der 1024 Befragten (31 Prozent gar nicht, 30 Prozent weniger gut) fühlen sich nicht ausreichend informiert. Ein Viertel (25 Prozent) bewertet das eigene Wissen zumindest als ausreichend, und lediglich 15 Prozent sehen sich sehr gut informiert.
  • Einfluss auf die berufliche Tätigkeit: Von den 1.024 befragten Freelancern gehen 43 Prozent davon aus, dass der AI Act ihre Tätigkeit beeinflussen wird. 38 Prozent sind unsicher, 19 Prozent erwarten keine Auswirkungen.
  • Diese Bereiche verändert der AI Act: 51 Prozent der 440 befragten Freelancer erwarten durch den AI Act Veränderungen in den Bereichen technische Umsetzung, Dokumentationspflicht und Projektanforderungen. 40 Prozent rechnen mit neuen Kennzeichnungspflichten, 37 Prozent mit Auswirkungen auf Vertragsgestaltung und Haftung, 21 Prozent auf die Preisgestaltung.
  • Risiken für Freelancer: Von den 440 befragten Freelancern nennen 52 Prozent rechtliche Unsicherheiten als größtes Risiko im Zusammenhang mit dem AI Act. 46 Prozent befürchten zusätzlichen bürokratischen Aufwand, 40 Prozent den Verlust von Aufträgen. Für 29 Prozent erschwert der AI Act den Zugang zu risikoreichen KI-Tools.
  • Chancen für Freelancer: Von den 1.024 befragten Freelancern sehen 46 Prozent im AI Act vor allem neue Projektchancen, etwa in der Beratung. 31 Prozent erwarten mehr Klarheit bei rechtlichen Rahmenbedingungen, während 21 Prozent fairere Wettbewerbsbedingungen durch klare Regeln sehen.
  • Sind Freelancer auf den AI Act vorbereitet? Die Ergebnisse zeigen, dass sich ein Großteil der Freelancer bisher noch nicht aktiv mit den Anforderungen des AI Act auseinandergesetzt hat: 45 Prozent haben keinerlei Vorbereitung getroffen. 33 Prozent planen dies, während 21 Prozent bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt haben.
  • Unterstützungsbedarf: Von den 663 befragten Freelancern wünschen sich 37 Prozent konkrete Anleitungen oder How-tos zum AI Act. Jeweils 31 Prozent halten Vorlagen wie Vertragsmuster und Checklisten oder Online-Schulungen für hilfreich. 28 Prozent geben an, keinen Unterstützungsbedarf zu haben.

1. Selbsteinschätzung zum AI Act

Umfrage unter Freelancern, wie gut sie sich auf den AI Act vorbereitet fühlen

2. Einfluss auf die berufliche Tätigkeit

Umfrage unter Freelancern, inwiefern sie glauben, dass der AI Act ihre beruflichen Tätigkeiten beeinflussen wird

3. Diese Bereiche verändert der AI Act

Umfrage unter Freelancern, in welchen Bereichen sie Veränderungen durch den AI Act erwarten

4. Risiken für Freelancer

Umfrage unter Freelancern, welche Risiken sie für ihre Arbeit als Freelancer durch den AI Act sehen

5. Chancen für Freelancer

Umfrage unter Freelancern, welche Chancen sie durch den AI Act für ihre Arbeit sehen

6. Sind Freelancer auf den AI Act vorbereitet?

Umfrage unter Freelancern, welche Schritte sie konkret unternehmen, um sich auf den AI Act vorzubereiten

7. Unterstützungsbedarf zum AI Act

Umfrage unter Freelancern, welche Art von Unterstützung sie sich hinsichtlich des AI Acts wünschen

Die Ergebnisse im Detail

Die Ergebnisse zeigen, dass es bei der Information rund um den EU AI Act noch deutliche Lücken gibt – fast die Hälfte der Befragten fühlt sich kaum bis gar nicht informiert. Von den 1.024 befragten Freelancern gaben 31 Prozent an, sich überhaupt nicht informiert zu fühlen, weitere 30 Prozent bewerten ihren Kenntnisstand als eher gering.

Damit fühlt sich mehr als die Hälfte unzureichend vorbereitet. 25 Prozent sehen ihr Wissen als ausreichend an, nur 15 Prozent fühlen sich sehr gut informiert. Die Daten deuten darauf hin, dass viele Freelancer noch Unsicherheiten im Umgang mit den neuen regulatorischen Anforderungen haben.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass viele Freelancer noch unsicher sind, welche konkreten Folgen der AI Act für ihre Arbeit haben könnte. 43 Prozent der 1.024 Befragten gehen davon aus, dass sich ihre Tätigkeit verändern wird, während 38 Prozent sich hierzu keine klare Einschätzung zutrauen.

19 Prozent glauben hingegen, dass der AI Act für sie keine Rolle spielen wird. Die Zahlen zeigen: Während ein Teil der Freelancer mögliche Veränderungen bereits antizipiert, herrscht insgesamt noch eine große Unklarheit über die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Regulierung.

Die Umfrage unter 440 Freelancern zeigt, dass vor allem in den Kernbereichen der Projektarbeit Anpassungen erwartet werden: Jeweils 51 Prozent gehen davon aus, dass sich die technische Umsetzung, die Dokumentationspflichten sowie die Anforderungen an Projekte ändern werden.

Damit rücken gerade jene Aspekte in den Fokus, die den Arbeitsalltag direkt prägen und potenziell mit mehr Aufwand verbunden sind. 40 Prozent rechnen zusätzlich mit strengeren Kennzeichnungspflichten, etwa beim Einsatz von KI-Tools, und 37 Prozent sehen auch die Vertragsgestaltung und Haftungsfragen betroffen.

Weniger stark, aber dennoch relevant, werden Effekte auf die Preisgestaltung (21 Prozent) erwartet. Insgesamt zeigt sich, dass Freelancer die neuen Vorgaben vor allem als Eingriff in operative und rechtliche Prozesse wahrnehmen, was auf eine umfassendere Anpassung im Projektalltag hindeutet.

52 Prozent der 440 Teilnehmenden sehen rechtliche Unsicherheiten als zentrales Risiko, etwa durch unklare Regelungen oder mögliche Haftungsfragen. Fast ebenso viele (46 Prozent) rechnen mit einem erheblichen Anstieg des bürokratischen Aufwands, was den administrativen Druck erhöht.

40 Prozent befürchten, dass strengere Vorschriften zum Verlust von Aufträgen führen könnten – beispielsweise, weil Auftraggeber zurückhaltender werden. Zudem sehen 29 Prozent den Zugang zu risikoreichen KI-Tools erschwert, was Innovationspotenziale einschränken könnte.

Trotz vieler Risiken erkennen Freelancer im AI Act auch positive Aspekte. 46 Prozent der 1.024 Teilnehmenden verbinden die neuen Regelungen mit zusätzlichen Projektchancen, insbesondere im Beratungsumfeld, wo Expertise im Umgang mit rechtlichen und technischen Anforderungen gefragt sein dürfte.

31 Prozent hoffen, dass der AI Act für mehr Klarheit bei rechtlichen Rahmenbedingungen sorgt und damit Unsicherheiten reduziert. Zudem erwarten 21 Prozent fairere Wettbewerbsbedingungen durch einheitliche Regeln.

19 Prozent glauben, dass die Glaubwürdigkeit gegenüber Auftraggebenden durch die Einhaltung der Standards steigen könnte. Insgesamt zeigt sich: Für einen Teil der Freelancer überwiegen nicht nur die Hürden, sondern auch neue Möglichkeiten zur Positionierung und Professionalisierung.

Die Mehrheit der 1.024 befragten Freelancer ist auf den AI Act noch nicht vorbereitet. 45 Prozent gaben an, bislang keine konkreten Maßnahmen ergriffen zu haben.

Immerhin 33 Prozent planen Schritte in naher Zukunft, was auf eine gewisse Sensibilisierung hinweist, auch wenn bisher die Umsetzung fehlt. 21 Prozent haben sich hingegen schon aktiv mit den Anforderungen auseinandergesetzt und Maßnahmen getroffen.

Das Ergebnis zeigt: Während ein Teil der Freelancer bereits handelt, befindet sich die große Mehrheit noch in einer abwartenden Haltung, sei es aus Unsicherheit, fehlenden Informationen oder weil die konkrete Relevanz noch nicht greifbar erscheint.

Die Ergebnisse der Befragung von 663 Freelancern zeigen, dass vor allem praxisnahe Unterstützung beim Umgang mit dem AI Act gefragt ist. 37 Prozent wünschen sich leicht verständliche Anleitungen oder How-tos.

Auch konkrete Vorlagen wie Vertragsmuster und Checklisten (31 Prozent) sowie Online-Schulungen oder Webinare (ebenfalls 31 Prozent) stehen hoch im Kurs. Damit wird deutlich, dass Freelancer vor allem Werkzeuge benötigen, die ihnen helfen, die neuen Anforderungen in ihren Arbeitsalltag zu übertragen.

Ein knappes Drittel (28 Prozent) sieht dagegen keinen Unterstützungsbedarf, möglicherweise, weil diese Gruppe entweder noch wenig Berührungspunkte mit den Regelungen erwartet oder das Thema für sich nicht als relevant einschätzt. 22 Prozent wünschen sich rechtliche Beratung, während 18 Prozent den Austausch mit anderen Freelancern hervorheben.

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