Personaldienstleister | Definition, Vorteile und Checkliste

Was ist ein Personaldienstleister?

23. Januar 2025 / 5 Min /
Personaldienstleister: Aufgaben, Gründe und Unterschiede

Der Begriff Personaldienstleister wird oftmals synonym für die Zeitarbeitsfirma verwendet. Eine Verwechslung mit dem Personalvermittler hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert. Im Grunde genommen ist die Personaldienstleistung ein Überbegriff, der Dienstleistungen zum Thema Gewinnung, Einsatz und Freisetzung von Personal verbindet und auf den Verkauf von Arbeitsleistung abzielt.

Definition: Was ist ein Personaldienstleister?

Wer sich auf Jobportalen um eine Stelle bemüht, stößt oftmals unweigerlich auf Anzeigen von Personaldienstleistern. Personaldienstleister umfassen alle Dienstleistungen rund um die Gewinnung, den Einsatz und die Freisetzung von Personal. Das heißt: Das Recruiting wird an externe Dienstleister abgegeben. Die am weitesten verbreitete Form der Personaldienstleister sind die sogenannten Zeitarbeitsfirmen.

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Bei dieser Form ist der Arbeitnehmer bei einem Personaldienstleister angestellt, aber für einen vereinbarten Zeitraum in einem anderen Unternehmen tätig. Der Dienstleister ist also der Arbeitgeber, der auch das Gehalt und die Sozialversicherung übernimmt, während der Mitarbeiter in einem von ihm vermittelten Unternehmen arbeitet.

Einfach ausgedrückt ist ein Personaldienstleister jene Person, die seinen Kunden die Arbeitszeit und die Arbeitsleistung eines Angestellten verkauft. Darüber hinaus zählen beispielsweise auch Ingenieursdienstleister zur Kategorie der Personaldienstleister, da sie meist frei arbeitende Ingenieure an ihre Kundenunternehmen vermitteln.

Wie funktioniert Zeitarbeit?

An dieser Stelle wird klar, auf welche Weise ein Personaldienstleister in Form einer Zeitarbeitsfirma Gewinn erzielt. Nach erfolgreicher Vermittlung bekommt der Mitarbeiter sein Gehalt vom jeweiligen Personaldienstleistungsunternehmen. Dieses wiederum berechnet die Kosten seiner Arbeit und die des Mitarbeiters an das Unternehmen weiter, bei dem die vermittelte Arbeitskraft eingesetzt wird.

Das heißt: Die Differenz zwischen der vom Unternehmen ausbezahlte Summen abzüglich dem Mitarbeitergehalt ist die Gewinnmarge für die Personaldienstleister. Im Umkehrschluss ist ein weiterer Vorteil für Arbeitssuchende zu erkennen, da sie keine Gebühr für die Vermittlung bezahlen.

Personaldienstleister vs. Personalvermittler – Wo liegt der Unterschied?

Fälschlicherweise werden Personaldienstleister wie Zeitarbeitsfirmen oft mit Personalvermittlern verwechselt. Erstere stellen die Arbeitskräfte in einem ersten Schritt ein, um sie in einem zweiten Schritt zu einem Kunden zu senden.

Vermittler hingegen werden damit beauftragt, für ein Kundenunternehmen einen Mitarbeiter zu finden. Dieser wird dann entweder direkt vom Unternehmen selbst angestellt oder arbeitet auf selbstständiger Basis für das vermittelte Unternehmen. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Recruiter und Headhunter, welche via Direktansprache (Executive Search) agieren. Ebenfalls als Vermittler zählen Plattformen, die zum Beispiel Freelancer vermitteln. Hier ist die Plattform der Vermittler zwischen Unternehmen und Mitarbeiter.

Welche Gründe sprechen für einen Personaldienstleister?

Es gibt viele Gründe, weshalb eine Personaldienstleistung in Anspruch genommen werden sollte. Oftmals benötigen Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum mehrere Mitarbeiter, weil sie ein planbares und zeitlich begrenztes Projekt durchführen und hierbei Unterstützung benötigen (z.B. Weihnachtsgeschäft, Saisonarbeit). Personaldienstleister verfügen über einen Pool an geeigneten Kandidaten, auf den sie rasch zurückgreifen können.

Des Weiteren besitzen sie langjähriges Knowhow, um die Firmen bei der Auswahl der richtigen Kandidaten zu unterstützen. Hinzu kommt, dass die Besetzung der Stellen via Personaldienstleister eine große Zeitersparnis bringt, da diese sich nicht selbst um die Suche nach passenden Kandidaten kümmern müssen. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels wird die Unterstützung solcher Dienstleister verstärkt in Anspruch genommen.

Neben den Vorteilen für Unternehmen, gibt es auch für Berufseinsteiger, Quer- oder Wiedereinsteiger Pluspunkte, die für die Registrierung bei einem Personaldienstleister sprechen. Beispielsweise kann eine Arbeitnehmerüberlassung vorteilhaft sein, um viele neue potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen.

Wer nach einer längeren Pause wie beispielsweise nach der Elternzeit neue Erfahrungen sammeln möchte, kann auf diese Weise sein Können und Wissen unter Beweis stellen. Auch der Quereinstieg kann mithilfe eines Personaldienstleisters erfolgen. Abhängig von der Branche kann hier auch über einen befristeten Zeitraum der Einstieg in einen neuen Job erfolgen.

Wie erkennt man einen seriösen Personaldienstleister?

Im Bereich der Zeitarbeit haben sich in der Vergangenheit oftmals auch schwarze Schafe getummelt. Nichtsdestotrotz ist die Nutzung eines Personaldienstleisters für Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich von Vorteil. Um den richtigen Partner zu wählen, können sich Bewerber an der folgenden Checkliste zur Prüfung der Seriosität einer Personaldienstleistungsfirma orientieren:

  • Bewerber zahlen keine Gebühren
  • Die Website ist transparent & veröffentlicht alle notwendigen Informationen
  • Gehälter richten sich nach einem Tarifvertrag
  • Das Unternehmen kann online Referenzen nachweisen
  • Können Lizenzen durch die Mitgliedschaft in Branchenverbänden nachweisen (z.B. Agentur für Arbeit, Bundesverband für Zeitarbeitsunternehmen oder Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen)
  • Das Thema Arbeitssicherheit, Unfall- & Versicherungsschutz wird vorab thematisiert

Sind alle oben genannten Punkte der Checkliste gegeben, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Abstand nehmen sollte man von jenen Firmen, die über einen längeren Zeitraum hinweg eine kontinuierlich wiederkehrende Anzahl an Stellen ausschreiben. Diese Tatsache ist stets ein Indiz dafür, dass dort kein Arbeitnehmer auf Dauer angestellt sein möchte.

Auch der Blick in die Presse lohnt sich. Erhalten Personaldienstleistungsagenturen regelmäßig Negativpresse, gilt es sich von dieser besser fernzuhalten. Zu guter Letzt spielt das Bauchgefühl auch eine große Rolle. Bewerber sollten sich von Anfang an professionell und gut aufgehoben fühlen. Ist dies nicht der Fall, sollten potenzielle Kandidaten im Zweifelsfall nach einer anderen Personaldienstleistungsfirma Ausschau halten.

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