Freiwillige Rentenversicherung - lohnt sie sich? | Ratgeber

Freiwillige Rentenversicherung als Freiberufler

11. Mai 2023 / 3 Min /

Viele Freiberufler machen sich frühzeitig Gedanken um ihre Rente. Eine wichtige Frage, die sie klären müssen, ist: Soll ich die freiwillige Rentenversicherung für Freelancer nutzen? Was dafür und was dagegen spricht, haben wir im folgenden Artikel zusammengefasst.

Die Zahlung freiwilliger Beiträge soll Freiberuflern einen zusätzlichen Schutz bringen. Ist die freiwillige Rentenversicherung aber für alle Freelancer sinnvoll?

Freiwillige Rentenversicherung: Sinnvoll für Freelancer?

Wer als Freelancer nicht pflichtversichert ist, der kann sich für die freiwillige Rentenversicherung entscheiden und mit ihrer Hilfe vorsorgen. Die freiwillige Zahlung der Beiträge ist ab dem 16. Lebensjahr möglich, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  1. Wohnhaft in Deutschland oder in der Bundesrepublik.
  2. Aufenthalt als deutscher Staatsbürger im Ausland.

Die freiwillige Versicherung ist auch für Ausländer unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Sinnvoll ist die freiwillige Rentenversicherung für Freelancer, die zum Beispiel Mütter sind und aufgrund der Geburt ihrer Kinder nur kurz berufstätig waren.

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Weitere sinnvolle Szenarien:

  • Den Anspruch auf Altersrente erhalten Freelancer nur, wenn sie fünf Jahre lang die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt haben. Wer kurz vor dem Renteneintritt steht, kann die Beiträge zahlen, um diesen Wert zu erreichen.
  • Wann erreichen Freelancer die Wartezeit für eine vorzeitige Altersrente? Wer die Grenze von derzeit 35 Jahren fast erreicht hat, kann den Mindestbeitrag für die restliche Zeit freiwillig zahlen.
  • Ab dem 15. Beitragsjahr haben versicherte Freelancer ein Recht, auf Kosten der Versicherung in Kur zu gehen. Diese Jahre können durch die freiwillige Rentenversicherung aufgestockt werden.

Nachteile der freiwilligen Rentenversicherung für Freelancer

Die Zahlung der freiwilligen Rentenversicherung bringt Freiberuflern nicht nur Vorteile. In einigen Fällen entstehen auch Nachteile:

  • 2023 liegt die Grenze für die Familienversicherung bei 485 Euro beziehungsweise 520 Euro für Minijobber. Freelancer, deren Einkünfte unter dem Wert liegen, sind familienversichert. Wer ihn überschreitet, muss mit hohen monatlichen Kosten rechnen.
  • Viele Freelancer erwarten, dass sie durch die freiwilligen Beiträge ihre Regelaltersrente spürbar erhöhen können. Laut der Deutschen Rentenversicherung erhöht die Mindestbeitragszahlung für das Jahr 2023 den monatlichen Rentenanspruch nur um rund 5 Euro pro Monat. Wer mehr wünscht, sollte lieber auf eine private Vorsorge setzen.

Private Vorsorge als Alternative zu freiwilligen Beiträgen

Welche Alternativen haben Freelancer, für die die freiwillige Versicherung mehr Nachteile als Vorteile hat? Stiftung Warentest hat verschiedene Rentenmodelle unter die Lupe genommen und kam zu folgendem Ergebnis:

  • Die gesetzliche Rentenversicherung lieferte das beste Ergebnis
  • Die Rürup-Rente bietet besonders große steuerliche Vorteile
  • Für die Vorsorge gibt es keine Daumenregel

Wer auf die Rentenmodelle gänzlich verzichten möchte, kann sein Erspartes auch in Aktien, Wertpapiere, Edelmetalle und andere lukrative Anlagen investieren. In diesem Bereich steht einem ein hoher Gewinn aber auch ein großes Risiko gegenüber.

Fazit: Die Freiwillige Rentenversicherung kann sich lohnen

Jeder Freelancer benötigt eine individuelle Vorsorge, die zu seinen Lebensumständen und persönlichen Erwartungen passt. Die Zahlung der freiwilligen Beiträge lohnt sich für eine bestimmte Gruppe von Freiberuflern – für andere entstehen jedoch eher Nachteile. Auf eine alternative Vorsorge sollten Freelancer jedoch nicht verzichten, sei es mit einem anderen Rentenmodell oder die Investition ihres Ersparten in Aktien, Wertpapiere oder Edelmetalle.

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