Krisentipps für Freelancer | 8 wertvolle Fakten vom Experten

Besonders Solo-Selbstständige müssen seit dem Ausbruch von COVID-19 beweisen, wie krisenfest das eigene Business ist. Es scheint, je durchdachter der Business- und Finanzplan, desto standhafter die Karriere – auch in Krisenzeiten. Thomas Maas, CEO von freelancermap, gibt 8 Tipps, wie Freelancer die Krise für sich nutzen können.

Thomas Maas CEO von freelancermap

Wer sich jetzt schon für die Zeit nach der Krise aufstellt, ist der Konkurrenz einen Schritt voraus.

Thomas Maas, CEO von freelancermap

1. Mentales Krisenmanagement betreiben

In Krisenzeiten ist ein positives Mindset entscheidend. Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schon verloren. Freelancer sollten daher optimistisch und vor allem flexibel in ihrem Denken und Handeln bleiben. Indem sie lösungsorientiert nach alternativen Einkommensmöglichkeiten suchen und einen kühlen Kopf behalten, können Selbstständige ihr Geschäft trotz Krise vorantreiben.

ℹ️ „Optimistisch bleiben“ (auf Platz 3) und „Flexibel sein“ (auf Platz 4) gehören zu den 5 Top-Learnings, die Freelancer aus der Corona-Krise mitgenommen haben (Quelle: Freelancer „Corona“ Barometer).

2. Weiterbilden und neu positionieren

Im Moment sind Projekte besonders heiß umkämpft, sodass jede Weiterbildung, jedes Skill, das einen Freelancer von den Wettbewerbern abhebt, entscheidend für die Zusage sein kann. Zudem verändert die gegenwärtige Krise auch die Bedürfnisse von Unternehmen und rückt neue Dienstleistungen in den Fokus.

Die Bedeutung von Weiterbildung ist auf Platz 5 der meistgenannten Antworten, zu der Frage nach den Top-Learnings aus der Krise (Quelle: Corona „Freelancer“ Barometer).

Freie Spezialisten sollten deshalb strategisch planen, wie sie durch Weiterbildungen ihre Position auf diesem veränderten Markt am besten stärken können. Außerdem lohnt sich der Blick in die Zukunft: Was wird danach gefragt sein? Wenn sich Freelancer jetzt schon für die Zeit nach der Krise weiterbilden und neue Fertigkeiten erwerben, sind sie der Konkurrenz einen Schritt voraus.

3. Digitale Produkte anbieten

Freelancer sollten, nach Möglichkeit, die von ihnen angebotenen Produkte digitalisieren, sodass sie ihre Kunden auch aus der Ferne unterstützen können. Wenn der persönliche Kontakt wegfällt, muss zum Beispiel die Beratung digital stattfinden. Statt dem Seminar vor Ort können freie Experten Webinare anbieten oder statt persönlichen Anleitungen ein ePaper verfassen.

Je mehr der eigentlichen Dienstleistungen in digitale Produkte umgewandelt werden können, desto eher lassen sich Umsatzeinbußen abfangen, wenn auch nicht vollends ausgleichen. Zudem bauen Freelancer so noch ein zweites Standbein für ihre geschäftliche Zukunft auf.

4. Personal Branding und Marketing priorisieren

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um als Selbstständiger neue Tools oder Business-Portale für die eigene Vermarktung auszuprobieren. Seit Beginn des Jahres erfährt beispielsweise das Business-Portal LinkedIn starken Zulauf, ist aber (immer) noch nicht in der Mitte der deutschen Geschäftswelt angekommen.

Wenn sich Freelancer jetzt registrieren und ihre persönliche Marke aufbauen, sind sie dennoch der Mehrzahl ihrer Wettbewerber eine Nasenlänge voraus. Zudem sollten freie Experten die eigene Website immer auf dem neuesten Stand halten und neben vergangenen Projekten, konkrete Lösungsansätze für Kunden darstellen sowie Case Studies detailliert beschreiben.

Potenzielle Auftraggeber bekommen so einen tieferen Einblick in die Kompetenzen und Arbeitsweise des Spezialisten. Je eindeutiger ein Freelancer auf den Profilen die persönliche Marke und strategische Ausrichtung kommuniziert, desto leichter wird er von relevanten Unternehmen gefunden.

5. Profil schärfen und Verfügbarkeit signalisieren

Die eigenen Profile auf Projektplattformen einfach nur zu pflegen, ist vor allem in Krisenzeiten nicht ausreichend. Stattdessen sollten Freelancer aktiv die von ihnen angebotenen Dienstleistungen updaten und – wenn möglich – klar auf die aktuellen Entwicklungen von Unternehmen in Zeiten der Krise zuschneiden.

freelancer profil verfügbarkeit
Auf Projektplattformen können Freelancer die Verfügbarkeit direkt signalisieren (Quelle: freelancermap.de)

Zudem müssen potenzielle Auftraggeber, wenn sie das Profil eines freien Experten aufrufen, auf den ersten Blick erkennen können, ob er für Projekte zur Verfügung steht. Auch im persönlichen Netzwerk ist es wichtig als Selbstständiger, die eigenen Stärken klar zu kommunizieren und auch anzugeben, welche Art von Aufträgen spannend sind.

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6. Kontakt mit (Stamm-) Kunden halten

Selbst wenn neue Aufträge derzeit eher rar gesät sind, sollten Freelancer unbedingt regelmäßig mit ihren Kunden in Kontakt treten. Indem sie beispielsweise Newsletter oder Angebote per E-Mail versenden, bleiben sie in den Köpfen ihrer Kunden präsent. Proaktiv bei guten Auftraggebern bzw. Stammkunden anzurufen und sich danach zu erkundigen, wie es dem Unternehmen in der Krise ergeht, stärkt die Geschäftsbeziehung zudem langfristig. Wenn wieder neue Projekte vergeben werden, wird sich der Kunde an den Freelancer erinnern, der den Kontakt gehalten hat.

7. Netzwerke pflegen

Obwohl es in der Natur der Selbstständigkeit liegt, als Einzelkämpfer zu agieren, profitieren Freelancer doch sehr von ihren Kollegen. Fast alle freien Experten haben einen speziellen Schwerpunkt oder besondere Skills, die auch für andere Selbstständige interessant sind. Indem sie ein großes Netzwerk mit den unterschiedlichsten Freelancern knüpfen, können sie sich nicht nur mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern sich auch gegenseitig bei Auftraggebern empfehlen.

Netzwerken ist das A und O im Freelancer-Business. Hier kann auch die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Fachgebieten interessant sein.

Bietet sich außerdem bei Projekten die Zusammenarbeit mit anderen Selbstständigen an, die nützliche Skills beisteuern können, so ist ein umfangreiches Netzwerk hilfreich, um Verbündete zu finden. So können sogar langfristige Partnerschaften zwischen Freelancern entstehen, deren Spezialisierungen sich gut ergänzen.

8. Nur im Notfall: Stundensatz reduzieren

Sollte ein gewisser finanzieller Spielraum vorhanden sein, lohnt es sich für Freelancer, potenziellen Auftraggebern Rabatte oder besondere Angebote zu machen – denn auch viele Unternehmen müssen momentan den Gürtel ein wenig enger schnallen. Trotzdem sollten Selbstständige genau kalkulieren, wie viel sie mindestens pro Stunde verlangen müssen, damit das Projekt für sie wirtschaftlich noch rentabel ist.

Die Umfragen des Freelancer „Corona“ Barometers zeigen, dass fast die Hälfte der Freelancer ihren Stundensatz, während der Krise, gesenkt hat.

Stundensatz gesenkt Freelancer Coronakrise

Fazit

Auch während einer schwierigen Lage auf dem Projektmarkt haben Freelancer zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst für potenzielle Auftraggeber in Stellung zu bringen. Besonders wichtig ist dabei der Blick in die Zukunft: Wer sich jetzt schon für die Zeit nach der Krise aufstellt, ist der Konkurrenz einen Schritt voraus.

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